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Angina Pectoris

Ein Reducer gegen Herzschmerz

Von Neovasc GmbH · 2021

Prof. Dr. Tommaso Gori

Eine chronische Angina Pectoris verursacht immer wieder Schmerzen und Mattigkeit. Mit den herkömmlichen Mitteln, wie Weiten der Arterien, Einsetzen von Stents oder Bypässen, lässt sich keine Linderung erzielen. Abhilfe schafft eine neue Methode in der Kardiologie – die Implantation eines Reducers in der Vene am Herzen.

Zwei bis vier Prozent der Bevölkerung leiden an einer Angina Pectoris, einem Druck- und Engegefühl in der Brust am Herzen. Behandelt werden kann dies mit Medikamenten, mit Stents (Ausweitung der Arterie) oder mit Bypässen (Umgehung der Engstelle). Trotz dieser Eingriffe können bei bis zu zehn Prozent der Patienten die Symptome bestehen bleiben, ein Dauerschmerz und Mattigkeit beeinträchtigen die Lebensqualität des Patienten. In diesem Fall spricht man von der „chronischen Angina Pectoris“, von einem starken, belastenden Brustschmerz. Prof. Dr. Tommaso Gori, Leiter des Herzkatheterlabors an der Universitätsklinik Mainz, erläutert, mit welcher neuen Methode in diesem Fall den Patienten geholfen werden kann.

Für welche Patienten kommt die Implantation eines Reducers infrage?

Der Eingriff empfiehlt sich bei Patienten, die sehr stark an Schmerzen in der Brust leiden, sich kaum noch belasten können und denen nach wenigen Metern Gehen die Luft ausgeht – also Menschen, die unter einer eingeschränkten Lebensqualität leiden. Und es sind auch Patienten, bei denen die konventionellen Behandlungsmethoden – wie traditionelle Medikamente, Stent oder Bypass – nicht mehr helfen. Also Kranke, die medizinisch zu den schwierigeren Fällen zählen. Das ist eine problematische Situation für Ärzte und Patienten, denn die Patienten müssen immer wieder behandelt und ins Krankenhaus eingewiesen werden, was letztlich das Gesundheitswesen auch viel Geld kostet. Wichtig ist hier die Vordiagnostik: Der Arzt muss belegen, dass die chronische Angina Pectoris von einer reduzierten Blut- und Sauerstoffversorgung des Herzens herrührt.

Welche Möglichkeiten gibt es für diese Patienten?

In dieser Situation bietet sich das Einsetzen eines Sinus-Reducers an. Der Eingriff selbst ist relativ einfach und sehr sicher. Man führt einen Katheter in den Koronarvenensinus ein, wo sich die Venen der linken Herzmuskelseite zu einem großen Gefäß verbinden. Mit diesem Draht-Katheter wird ein Geflecht in der Form einer Sanduhr, das in der Mitte kleiner als circa drei Millimeter im Durchmesser ist, implantiert. Dadurch entsteht ein Druck, ein Stau, der die Kapillargefäße im Herz weitet. So wird die Sauerstoffversorgung gesteigert, und das Herz arbeitet wieder besser. Das ist der entscheidende Unterschied zu Stents und Bypässen, die in den Arterien implantiert werden und die Gefäße weiten. Der Reducer wird in die Vene eingesetzt, er verengt das Gefäß und verbessert dadurch die Blutversorgung. Es geht also grundsätzlich um eine ganz andere Methode, aber mit dem gleichen Ergebnis: Das Herz wird mit mehr Sauerstoff versorgt. 

Der Reducer wird über die rechte Halsseite in die große Vene implantiert.

Wie lange dauert der Eingriff, und wie lange verweilt der Patient im Krankenhaus?

Der Eingriff selbst ist relativ einfach und dauert ungefähr eine Stunde. Er ist nicht vergleichbar mit einer chirurgischen Operation und, wenn keine Komplikationen auftreten, kann der Patient meist bald wieder nach Hause gehen. In der Regel wird der Eingriff am Hals vorgenommen, weil hier die Sondierung einfacher ist. Es geht aber auch über die Leiste. Wenn die Arterie aus anderen Gründen untersucht werden muss, dann kann auch gleich der Reducer implantiert werden.

Wie erfolgt nach dem Eingriff die Medikation?

Die Auswertung der Daten zeigt, dass rund 75 Prozent, also drei Viertel, der Patienten, die einen Reducer bekommen haben, eine deutlich bessere Lebensqualität aufweisen, weniger Schmerzen haben und deshalb ihre Medikamente reduzieren können. In der Kontrollgruppe zeigten nur 40 Prozent weniger Schmerzen. Inzwischen wurden rund eintausend Implantationen eines Reducers durchgeführt, und von der Hälfte der Eingriffe wurden die Daten ausgewertet und publiziert.

Wie sicher ist der Eingriff? Gibt es Risiken?

Ein gewisses Risiko besteht beim Verfehlen der richtigen Stelle in der Vene bei der Implantation. Dieser Fall liegt aber bei den ausgewerteten Daten in 0,7 Prozent der Fälle vor, was vergleichsweise eher niedrig ist. Das Risiko wird auf einer Skala von eins bis vier bewertet, und in der Regel liegen wir in der Kategorie eins, also sehr niedrig. Gibt es Probleme, muss neu implantiert werden, das ist aber keine lebensbedrohliche Situation. Andere Risiken, die bei Eingriffen auf der arteriellen Seite, also wenn ein Stent oder Bypass eingesetzt wird, vorkommen können, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt, sind bei der Implantation eines Sinus-Reducers nicht bekannt. 

Eignet sich der Eingriff auch bei anderen Patienten?

Reducer werden bei Patienten eingesetzt, die stark unter Brustschmerzen leiden, die oft schon mehrere Stents oder Bypässe eingesetzt bekommen haben und bei denen sich trotzdem das Krankheitsbild nicht verbessert. Aber es gibt auch andere Menschen, denen mit dem Reducer geholfen werden kann. Das sind zum Beispiel Patienten, die unter einer Krankheit der kleinen Gefäße leiden – zum Beispiel, wenn die Gefäße kleiner als ein Zehntel Millimeter sind – und denen mit Stents nicht geholfen werden kann. Ob in diesen Fällen der Reducer hilft, darüber gibt es erste Daten, und ich persönlich glaube, dass der Reducer in diesen Fällen eingesetzt werden könnte.

Existieren Zweifel an der wissenschaftlichen Belegbarkeit des Erfolges des Reducers?

In den Kommentaren und in der Literatur wird häufig bemängelt, dass es nicht genug Daten zu diesem Eingriff gebe. Der Sinus-Reducer ist in der Kardiologie eines der wenigen Implantate, für die eine sogenannte „Sham-kontrollierte Studie“ existiert. Praktisch heißt das, dass es eine Studie gibt, in der eine Gruppe von Patienten einer Scheinoperation zugeführt wurde. Die Patienten mit dem Reducer haben sich deutlich besser gefühlt, es gab also keinen Placebo-Effekt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden inzwischen durch viele andere Publikationen bestätigt, und das Verfahren wurde kürzlich in die europäischen Leitlinien aufgenommen.

www.neovasc.com

Das Unternehmen Neovasc aus Kanada ist ein führender Entwickler von minimal-invasiven Technologien. 

Der Reducer

Für Patienten mit einer chronischen Angina Pectoris, bei denen die Dehnung der Gefäße mit einem Ballon sowie das Einsetzen von Stents oder Bypässen die Schmerzen in der Brust nicht lindern können, gibt es ein neues Therapieverfahren, das Hilfe verspricht: die Implantation eines sogenannten Reducers in die große Vene des Herzens. Der Reducer, ein kleines, sanduhrförmiges Drahtgeflecht, wird mit einem Katheter in die große Vene des Herzens gebracht und dort eingesetzt. Eine Vollnarkose für den Patienten ist nicht nötig. Der Eingriff dauert rund eine Stunde. Auswertungen der Daten haben ergeben, dass sich drei Viertel der Patienten nach dem Eingriff besser fühlen und weniger Brustschmerzen haben. Bei einem Drittel der Patienten verbessert sich der Schweregrad der Angina Pectoris sogar um zwei CCS-Klassen. Von den Reducern wurden bisher rund 1.000 eingesetzt.

Kontakt

Neovasc GmbH
Bahnhofstraße 32
82041 Oberhaching
E-Mail: amayer@neovasc.com (Andreas Mayer)
Web: http://www.neovasc.com

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