Nahrungsergänzungsmittel und Herzrhythmusstörung

Erhöhen Fischöl-Kapseln das Risiko?

Von Svenja Runciman · 2022

Eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen hierzulande ist das Vorhofflimmern. Omega-3-Fettsäuren wurde lange Zeit eine präventive Funktion zugeschrieben, doch eine aktuelle Metaanalyse zeigt einen gegenteiligen Effekt – jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Omega-3-Fettsäurekapseln auf einem Löffel
Foto: iStock/White Bear Studio

Es kann als ein lautes Pochen wahrgenommen werden, als Zucken oder als Stolpern: Beim Vorhofflimmern bewegen sich die Vorhöfe des Herzes rasch und unkontrolliert und pumpen das Blut nicht mehr vollständig in die Kammern. Nach Angaben der Herzstiftung sind allein in Deutschland fast zwei Millionen Menschen von dieser Herzrhythmusstörung betroffen. Zu den typischen begleitenden Symptomen zählen Schwäche- und Angstgefühle sowie Atemnot, allerdings nehmen Betroffene häufig überhaupt keine Anzeichen wahr. Besonders in diesen Fällen droht Gefahr, denn Vorhofflimmern zählt zu den wichtigsten Ursachen eines Schlaganfalls. Zudem kann das Herz geschädigt werden, wenn das Vorhofflimmern lange andauert. Fachärzte fordern daher regelmäßige Pulsmessungen und EKG-Untersuchungen für Menschen ab 65 Jahren, da die Häufigkeit im Alter deutlich zunimmt. 

Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln und einer Herzrhythmusstörung

Zu den Ursachen für Vorhofflimmern zählen unter anderem Bluthochdruck, Erkrankungen des Herzmuskels, Übergewicht, eine Schilddrüsenüberfunktion oder übermäßiger Alkoholkonsum. Relativ neu im Verdacht sind auch Omega-3-Fettsäuren: Laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Smidt Heart Institute am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles steigt durch hohe Dosen in Form von Nahrungsmitteln das Risiko für die Entwicklung von Vorhofflimmern. Der Effekt scheint dabei dosisabhängig zu sein: Bei der Einnahme von mehr als einem Gramm pro Tag betrug der relative Risikoanstieg 49 Prozent, bei niedriger dosierten Präparaten nur zwölf Prozent. 

Möglichkeiten der Therapie

Abhängig vom individuellen Risiko können verschiedene Therapien angewandt werden. Häufig hilft schon eine Veränderung des Lebensstils oder eine medikamentöse Therapie. Reicht dies nicht aus, gibt es die Möglichkeit, das Herz mit Stromimpulsen wieder in den richtigen Takt zu bringen. Ebenfalls häufig eingesetzt wird die sogenannte Katheterablation, bei der bestimmte Stellen im Vorhof verödet werden. Und auch der technologische Fortschritt kann Betroffenen helfen: Smartphones und -watches können mittlerweile Schlafmuster aufzeichnen, körperliche Aktivität erfassen und sogar den Herzrhythmus überwachen. Dies könnte nach Ansicht von Fachleuten sowohl die Früherkennung als auch die Behandlung künftig erleichtern.

Quellen:
https://www.herzstiftung.de
https://stiftung-gesundheitswissen.de

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