Digitales Managementsystem für PatientInnen

Anwenderfreundlichkeit im Fokus

Von Nadine Effert · 2023

Ob Arztbefunde, Röntgenbilder oder Impfpass – die elektronische Patientenakte, kurz ePA, bietet Versicherten von überall aus Zugriff auf persönliche Gesundheitsdaten. Das digitale Managementsystem ist praktisch – aber auch verbesserungswürdig.

Ein Arzt liest auf einem Tablet
Über die ePA haben Behandelnde mit einem Klick Zugriff auf wichtige Gesundheitsdaten. Foto: iStock / P. Khunatorn

Alle die Gesundheit betreffenden Daten übersichtlich gespeichert an einem Ort, dadurch mehr Transparenz, eine bessere gesundheitliche Versorgung und keine unnötigen doppelten Untersuchungen mehr: Das alles verspricht die elektronische Patientenakte, welche die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten seit 2021 anbieten müssen. Das Ziel des Bundes: Bis 2025 sollen mindestens 80 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland die ePA, die mit Arztpraxen, Kliniken und anderen medizinischen Leistungserbringern vernetzt ist, nutzen. Das geht aus der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung hervor, die Mitte September dem Bundestag vorgelegt worden ist. Deutschland solle „eine Vorreiterrolle bei Digital Health“ einnehmen, heißt es dort. 

Verhaltene Nutzung

Allerdings müssen die Versicherten zur Erreichung dieses Ziels mitziehen. Viele Deutsche sehen zwar grundsätzlich einen Nutzen in der ePA, allerdings kennen 24,4 Prozent das Angebot nicht, nur fünf Prozent machen von ihm Gebrauch. Das sind Ergebnisse aus einer Umfrage der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und der Körber-Stiftung aus dem Mai 2022. Ein Hemmschuh ist auch die Sorge um die Datensicherheit. „Im Gesundheitswesen stehen wir vor völlig neuen Entscheidungen im Umgang mit besonders sensiblen Daten“, sagt Tatjana König, Vorständin der Körber-Stiftung. Dieser Wandel gelinge nur dann, wenn alle Akteure davon überzeugt sind, dass der Nutzen groß ist und die Chancen die Risiken überwiegen. 

Ambitionierte Pläne für Digitales Managementsystem für PatientInnen

Um den Deutschen die ePA schmackhafter zu machen, will der Bund nicht nur das Freischaltungsverfahren vereinfachen, sondern etwa auch bei der Ausweitung der gesetzlich vorgegebenen Standardfunktionen einen Gang zulegen. In naher Zukunft sollen in der ePA Daten wie Röntgenbilder und Medikamentenpläne abgelegt werden. Dass das zentrale Element der vernetzten Gesundheitsversorgung verbessert werden muss, betonte auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf seiner Israel-Reise Ende September. So seien auch andere wichtige Funktionen mit der Akte, wie sie derzeit angelegt sei, nicht möglich. Dabei geht es beispielsweise darum, Menschen, die ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle haben, mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) aus den Daten herauszufiltern und über die Arztpraxis zu informieren.

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