Telemedizin

Sicherheit aus der Ferne

Von Tobias Lemser · 2023

Ein Arzt spricht bei einem Online-Meeting.
Mittels Telekardiologie gelingt eine patientenfreundliche ärztliche Betreuung von Menschen mit Herzkrankheiten. iStock / JLco - Julia Amaral

Viele Herzerkrankte sind trotz eines erfolgreichen Eingriffs verunsichert und fühlen sich im Alltag oftmals allein gelassen. Um dem entgegenzuwirken, soll etwa bei Vorhofflimmern eine telemedizinische Nachsorge helfen. Was beinhaltet das zweijährige Programm, und welchen Nutzen hat es?

In Deutschland leben rund 1,8 Millionen Menschen mit Vorhofflimmern. Um diese Herzrhythmusstörung zu behandeln, hat sich vor allem die sogenannte Katheterablation bewährt. Ziel dieses Eingriffs ist es, per Katheter mittels Kälte, Hitze oder kleiner Stromstöße die Leitungspfade zu unterbrechen, welche für das Wirrwarr der elektrischen Signale verantwortlich sind – mit gutem Erfolg. Denn etwa jede zweite Ablation ist dauerhaft erfolgreich, sodass das Vorhofflimmern nicht wieder zurückkehrt. Von Belang hierfür ist jedoch auch ein gesunder Lebensstil. Doch worauf kommt es dabei besonders an, und was ist bei Sport, Ernährung und Medikamenten wichtig?

Auffällige Werte erkennen

Vor diesem Hintergrund haben die AOK Rheinland/Hamburg, die Asklepios Klinik St. Georg und das erste digitale Herzzentrum iATROS im November vergangenen Jahres ein auf zwei Jahre angelegtes Programm für die telemedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Vorhofflimmern gestartet.

Im Rahmen der digitalen Nachsorge erhielten die Teilnehmenden eine spezielle Uhr, die regelmäßig ein Elektrokardiogramm aufzeichnet. Mittels einer App und Fernzugang zum behandelnden Zentrum kann so im Ernstfall das EKG auch bei auffälligen Werten schnell überprüft werden. Zudem besteht die Option, über die App kurze Videos und Artikel über Krankheiten und deren Behandlungen einzuspielen sowie Risikofaktoren zu benennen. Ebenso enthalten: ein Überblick über die wöchentliche Ernährung sowie Tipps und Wissen rund um Sport, Bewegung und Stressbewältigung. Nicht zuletzt können Blutdruckwerte, Gewicht, Blutzucker sowie Aktivitäten gespeichert werden – weit mehr, als über die Sicherheit eines Gesundheitschecks hinausgeht.

Telemedizin kann Leben retten

Auch um eine lebensbedrohliche akute Herzinsuffizienz rechtzeitig zu erkennen, spielt Digitalisierung eine immer größere Rolle. So lassen sich etwa mittels Telemonitoring pausenlos digitale Daten an ein telemedizinisches Zentrum übertragen – was durch die seit Januar 2022 bestehende Kostenübernahme durch die Krankenkasse bundesweit einen zusätzlichen Schub erfuhr. Ein weiterer immenser medizinischer Fortschritt, der Herzkranken mehr Selbstkontrolle und damit Sicherheit und Lebensqualität gibt – auch im ländlichen Raum, wo die Versorgung oft schwierig ist.

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