Studienwegweiser

Herzgesundheit: Neues aus der Forschung

Von Tobias Lemser · 2021

Läuft unser Lebensmotor nicht mehr wie gewünscht, ist eine umfassende medizinische Expertise zentral. Wichtigste Grundlage, um zielgenau therapieren zu können, sind wissenschaftliche Studien.

Junge Ärztin fasst ein digitales Herz an. Das löst mehrere Vorgänge (mit Symbolen) aus.
Die Forschung liefert neue Ansätze für verbesserte Therapien. Foto: iStock / NanoStockk

Ein Überblick über wichtige Erkenntnisse: Die Ergebnisse der im Jahr 2019 publizierten vertiefenden Folgestudie zur ursprünglichen Q-Symbio-Studie zeigen auf, dass Probanden, die Q10 Bio-Qinon Gold einnahmen, einen leistungsstärkeren Herzmuskel hatten. Folglich waren sie deutlich seltener von schweren kardialen Ereignissen betroffen als diejenigen der Placebo-Gruppe. Außerdem wiesen die Q10-Patienten eine um 53 Prozent verringerte Sterblichkeit auf. Da Nahrungsergänzungsmittel nicht amtlich überprüft werden, ist es wichtig, auf ein Q10-Produkt mit nachgewiesener Bioverfügbarkeit zu achten. „Es sollten Produkte gewählt werden, die eine nachweislich gute wissenschaftliche Dokumentation, Wirksamkeit und Sicherheit gewährleisten“, sagt Dr. med. Edmund Schmidt, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Ottobrunn.

Herzinsuffizienz: digitaler Meilenstein 

Ende 2020 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) den Weg für das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz in die Regelversorgung und damit für eine flächendeckende, bundesweite telemedizinische Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz geebnet. Nicht ohne Grund, denn eine Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Barmer zeigte, dass Telemedizin bei Hochrisikopatienten mit Herzschwäche zu einer Lebensverlängerung und zu weniger Krankenhausaufenthalten führt. Die Zahl ungeplanter Hospitalisierungen mithilfe telemedizinischer Betreuung sei um 30 Prozent zurückgegangen, die Sterblichkeit um ein Drittel.

Liebe tut dem Herzen gut

Forscher der University of Arizona belegten in einer Studie die positiven Veränderungen von Gesundheits-
parametern, wenn Menschen sich geliebt und in einer Beziehung wohlfühlen. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die Anwesenheit eines liebenden Partners signifikant Stress reduzieren und den Blutdruck senken kann, was wiederum das Herz schützt. Unter anderem Bluthochdruck ist neben dem Alter und Diabetes mellitus ein relevanter Risikofaktor für Vorhofflimmern. Die auch als Herzstolpern bezeichnete Erkrankung, ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Über 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen.

Gute Mundhygiene schützt das Herz

Südkoreanische Forscher stellten in einer 2019 veröffentlichten Studie fest, dass Probanden, die dreimal täglich oder häufiger ihre Zähne putzten, ein um zehn Prozent geringeres Risiko für Vorhofflimmern und ein um zwölf Prozent vermindertes Risiko für Herzinsuffizienz hatten. Teilnehmer, denen Zähne fehlten, hatten demgegenüber ein um 31 Prozent erhöhtes Risiko für Herzschwäche. Denkbare Ursache: Da die Bakterien im Mundraum durch das häufige Zähneputzen reduziert werden, gelangen auch weniger in den Blutkreislauf. So verringern sich die Entzündungsprozesse im Blut, was wiederum das Risiko für Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz reduziert.

Verschmutzte Luft setzt dem Lebensmotor zu

Luftverschmutzung erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen und reduziert die Lebensdauer um weltweit durchschnittlich fast drei Jahre. Zu dieser Erkenntnis kamen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Universitätsmedizin Mainz in einer letztjährigen Studie. Demnach verursacht Luftverschmutzung mehr vorzeitige Todesfälle als etwa das Rauchen oder HIV. Die Ursache hierfür liegt in durch Feinstaub ausgelöste Gefäßschäden, die Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen begünstigen. 

Ein Hund für ein fittes Herz

Das Zusammenleben von Mensch und Hund schützt vor Herzinfarkt und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wissenschaftler der Uppsala Universität in Schweden fanden in ihrer 2019 veröffentlichten Studie heraus, dass die Teilnehmer mit Hund eine um 23 Prozent geringere Sterblichkeit durch kardiovaskuläre Erkrankungen hatten als jene Teilnehmer, die ohne Vierbeiner leben. Die Gründe werden vor allem in mehr Bewegung und häufigeren Sozialkontakten gesehen.

Quellen:
www.kardiologie.org
www.dgk.org

Wussten Sie schon, dass …

... Nahrungsergänzungsmittel (NEM) keine Medikamente sind, sondern rechtlich als Lebensmittel eingestuft werden? Die Wirksamkeit des Produktes muss vom Hersteller nicht nachgewiesen werden.

… je besser die Bioverfügbarkeit ist, umso besser kann der Körper die enthaltenden Vitalstoffe verwerten?

... Sie darauf achten sollten, dass die Hersteller von NEM dieselben Qualitätsstandards wie bei pharmazeutischen Produkten anlegen und sich freiwillig dem Arzneimittelgesetz (AMG) unterwerfen?

Quelle: Dr. med. E. Schmidt, Facharzt für Allgemein- und Ernährungsmedizin, Ottobrunn, 2020

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