Kleinste Herzpumpe der Welt

Angesichts der Tatsache, dass eine Vermeidung nicht immer möglich ist, ist die gezielte Anwendung einer geeigneten Therapie von entscheidender Bedeutung. Eine bewährte Methode als Teil einer Therapie der kritischen Herzschwäche ist die Behandlung mit der Impella® Herzpumpe. Die kleinste Herzpumpe der Welt dient dazu, das eigene Herz zu entlasten, damit es sich erholen und im besten Fall regenerieren kann. Diese Therapieform wurde auch bei Franziska Bleis aus Berlin angewendet.

Herzmuskelentzündung: ein unterschätztes Risiko

Im Dezember 2019 litt die damals 38-jährige Franziska unter Atemproblemen. Anfangs deutete sie die Symptome als Folge einer Erkältung. Sie litt unter Kurzatmigkeit, Oberbauchschmerz und Druck auf der Brust. Als sich ihr Zustand weiter verschlechterte, kam sie in die Berliner Charité. Die Diagnose: eine schwere Herzmuskelentzündung.

Eine Herzmuskelentzündung, auch bezeichnet als Myokarditis, ist eine Entzündung des Herzmuskelgewebes, welches vom Herzbeutel umhüllt wird. Der Herzmuskel hat eine lebenswichtige Funktion für unseren Körper. Er zieht sich abwechselnd zusammen und erschlafft wieder. Dadurch wird das Blut durch das gesamte Herz Kreislauf-System gepumpt. Liegt eine akute Entzündung der Herzmuskulatur vor, schwillt diese an, wird schwach und die Pumpfunktion kann dadurch erheblich beeinträchtigt werden. Es kann sich daraus eine akute Herzschwäche, auch bekannt als Herzinsuffizienz, entwickeln.

Warum im Einzelfall aus einem harmlosen Virusinfekt eine Herzmuskelentzündung entsteht, während in den meisten Fällen die Erkältung ohne Folgen für das Herz abheilt, ist noch unzureichend verstanden. Man nimmt an, dass die medikamentöse Behandlung von Symptomen und ein vollständiges Auskurieren der Erkrankung ein wichtiger Schritt zur Vorbeugung sind. Passiert dies nicht, können die für die Infekte ursächlichen Viren sich einen Weg zum Herz bahnen und eine infektiöse Herzmuskelentzündung auslösen.

Trotz der Einschränkung des Herzens, treten häufig keine oder nur sehr schwache Beschwerden auf. Typische Symptome umfassen Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Atemnot, Kopfschmerzen, Schmerzen hinter dem Brustbein, Wasser in den Beinen, Schlafstörungen und Herzklopfen oder -stolpern.

„Darin liegt mitunter die größte Gefahr der Herzmuskelentzündung“, erklärt Ralf Westenfeld, Medical Director bei Abiomed®, „Die anfänglichen Symptome sind meist unspezifisch und werden häufig als Folge des Infekts gedeutet. Daher schreitet eine Entzündung des Herzmuskels oft unbemerkt fort, ohne frühzeitige Erkennung. So können sich diese vermeintlich harmlosen Beschwerden zu schwerwiegenden Herzproblemen oder gar irreversiblen Schäden am Herzmuskel entwickeln.“

Die Pumpfunktion des Herzens stabilisieren

Eine verschleppte Erkältung war auch bei Franziska Bleis der Auslöser für eine schwere Herzmuskelentzündung. Im Rahmen der Behandlung entschieden sich die Ärzte unter anderem für den Einsatz einer Impella® Herzpumpe.

„In Franziskas Fall war es wichtig, die zum Zeitpunkt der Diagnose erheblich geschwächte Pumpfunktion des Herzens auszugleichen. Als Maßnahme wurde die Impella® Herzpumpe eingesetzt, die temporär die Funktion ihres geschwächten Herzens übernommen hat. So konnte die normale Blutversorgung und eine vorübergehende Entlastung sichergestellt werden. Dies hat dem Herzen die Möglichkeit zur Erholung gegeben. Die Herzpumpe war somit ein entscheidendes Instrument, um den Weg zur Genesung zu ebnen“, so Ralf Westenfeld.

Einige Zeit später traten bei Franziska schwere Herzrhythmusstörungen auf. Ihr Defibrillator konnte die Rhythmusstörungen nicht mehr regulieren, weswegen Franziska ein neues Herz transplantiert werden musste.

„Anfangs war es natürlich ein großer Schock, zu wissen, dass mein eigenes Herz seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Die Herzpumpe hat mir Zeit verschafft, bis ein passendes Spenderherz für mich gefunden wurde und war dabei eine große mentale Stütze, mich mit der Transplantation anzufreunden. Die Narbe auf meiner Brust, wo die Herzpumpe eingesetzt wurde, erinnert mich daran, wie schwerwiegend meine Krankheit war – und wie dankbar ich für diese zweite Chance bin“, meint Franziska Bleis.

Kleine Schritte, große Wirkung: Prävention für ein gesundes Leben

Die Prävention von Herzmuskelentzündungen beginnt mit einer gesunden Lebensweise. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, wenig belastender Stress und der Verzicht auf Alkohol oder Nikotin, tragen wesentlich zur Herzgesundheit bei. „Sollte jedoch mal eine Erkältung oder grippaler Infekt vorliegen, gilt es, diesen vollständig auszukurieren und körperliche Belastungen zu vermeiden, um einer Myokarditis vorzubeugen. Sport ist erst wieder erlaubt, wenn der Infekt vollständig ausgeheilt ist. Das kann im Schnitt zwischen zwei und vier Wochen dauern“, mahnt Ralf Westenfeld. „Wenn sich eine Myokarditis entwickelt hat, sollte man für sechs Monate auf Leistungssport verzichten, um das Risiko einer Herzrhythmusstörung zu minimieren.“

Fortschrittliche Technologien für die Herzgesundheit

Damit auch zukünftigen betroffenen Patientinnen und Patienten Lebensqualität geschenkt werden kann, entwickelt Abiomed fortlaufend fortschrittliche Technologien, um das natürliche Herz zu erhalten und zu regenerieren. Bislang wurden weltweit bereits 250.000 Menschen mit der Impella® Herzpumpe behandelt.