Telemedizin und Telemonitoring

Online im Behandlungszimmer

Von Sandra Sehringer · 2021

Homeschooling statt Unterricht oder berufliche Video-Chats sind seit Beginn der Corona-Pandemie keine Seltenheit mehr. Inzwischen gibt es auch Online-Sprechstunden – und insbesondere für Herzpatientinnen und -patienten sogar schon Therapien aus der Ferne.

Eine Ärztin grüßt im Videochat
Telemedizin ersetzt schon heute immer häufiger den klassischen Arztbesuch. Foto: iStock / nensuria

Zur Blutdruckkontrolle oder wegen Schwindelgefühlen – gerade in der aktuellen Zeit wollen viele ungern lange im Wartezimmer sitzen und sich womöglich bei anderen Patienten anstecken. Angenehmer und zeitsparender wäre es doch, wenn man sich von zu Hause aus untersuchen lassen könnte. Was bequem klingt, ist tatsächlich ein Trend. Unter der sogenannten Telemedizin versteht man Gespräche, Diagnosen und Therapien, ohne dass Patienten in eine Arztpraxis gehen müssen. Seit vergangenem Jahr bietet fast jede zweite Praxis sogenannte Online-Videosprechstunden an. Laut Umfragen nutzen in Deutschland in Pandemiezeiten 17 Prozent der Patienten die Telemedizin per Telefon oder Internet. In ländlichen Gegenden ohne Fachärzte vor Ort ist sie ebenso eine ideale Möglichkeit, den Ärztemangel auszugleichen. 

Telemedizin und Telemonitoring bei chronischen Erkrankungen

Dass Mediziner und Patienten nicht unbedingt am selben Ort sein müssen, um Krankheiten festzustellen und zu behandeln, hat dabei nicht nur für die Patienten Vorteile. Mediziner stellen einen zunehmenden Anstieg an chronischen Erkrankungen fest. Das erfordert oft eine kontinuierliche Überwachung und Behandlung der Betroffenen. Mit der Telemedizin können Ärzte ohne großen Zeitaufwand zum Beispiel erkrankte Hautareale regelmäßig prüfen, wie sie bei Patienten mit Neurodermitis, Hautkrebs oder Diabetes vorkommen. 

Vorteile für Herzpatienten

Das sogenannte Telemonitoring nutzt man schon seit einigen Jahren vermehrt in der Kardiologie. Gerade für Patienten mit einer chronischen Herzschwäche beispielsweise kann eine dauerhafte Überwachung lebenswichtig sein. Mobile Messgeräte übermitteln bestimmte Werte online an die behandelnden Ärzte. So erkennen sie eine Verschlechterung des Gesundheitszustands ihres Herzpatienten – auch dann, wenn er zu Hause ist. Dazu gehören auch Herzschrittmacher oder implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren. Sie überwachen den Herzrhythmus und geben bei Bedarf elektrische Impulse ab, um den normalen Rhythmus wieder herzustellen oder einen plötzlichen Herztod zu verhindern.

Quellen:
Stiftung Gesundheit: Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2020
Dr. Heart: Defibrillator-Schrittmacher (AICD) - Den Lebensretter immer dabei!

Reha zu Hause

Die Tele-Reha erfolgt im Anschluss an eine stationäre oder ambulante Behandlung. Mithilfe von Online-Therapien oder einer anleitenden Software können Patienten selbst ihre Nachsorge zu Hause durchführen. Auch Gruppentherapien mit mehreren Teilnehmern sind möglich. 

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