Klinikbewertungen

Die Spreu vom Weizen trennen

Von Wiebke Toebelmann · 2017

Operationssaal eines Krankenhauses. Thema: Klinikbewertungen

Keine leichte Entscheidung: Da weiß man, dass die Operation unumgänglich ist und über die gesamte Zukunft entscheiden wird. Für den Eingriff kommen aber gleich mehrere Krankenhäuser infrage. Es lohnt sich, bei der Suche einige Kriterien anzulegen. Denn Merkmale für Qualität gibt es jede Menge – man muss nur wissen, wo man sie findet.

In welches Krankenhaus soll ich gehen? Mit dieser Frage hat sich 2016 eine Studie des Beratungsunternehmens Porsche Consulting beschäftigt. Die Ergebnisse: Jeder dritte Patient (33,4 Prozent) ist bereit, bis zu 50 Kilometer Entfernung auf sich zu nehmen. Oberste Priorität: der Ruf des Hauses. 67,8 Prozent gaben an, dass sie sich auf Facharzt-Empfehlungen, aber auch Tipps von Angehörigen und Freunden (43,8 Prozent) verlassen. Die Umfrage ergab zudem, dass nur 18,3 Prozent Informationen aus dem Internet zurate ziehen. Dabei kann gezielte Online-Recherche sehr hilfreich sein. Bereits seit 2008 existiert etwa die „Weiße Liste“, die alle deutschen Kliniken und deren Leistungsspektrum umfasst. 

Geprüftes Qualitätsmanagement

Generell sind bei der Klinikwahl folgende Fragen wichtig: Bietet die Einrichtung auch Alternativen zu den herkömmlichen Methoden? Wie häufig kommt es zu Komplikationen oder gar Todesfällen? Wie verfügbar ist das Fachpersonal? Jedes Krankenhaus muss jährlich einen Qualitätsbericht erstellen, der die Antworten zu obigen Fragen enthält. Erhältlich sind solche Berichte bei den Landesverbänden der Krankenkassen sowie den Verbänden der Ersatzkassen. Da die Berichte sehr umfangreich sind, empfiehlt es sich, nur Kapitel C (Zahlen und Statistiken) und D (Qualitätsmanagement) zu lesen. Zwar sind alle Krankenhäuser gesetzlich zum Qualitätsmanagement verpflichtet, doch sind sie dabei frei in der Gestaltung. Verfügen sie über von unabhängigen Prüforganisationen vergebene Zertifikate wie DIN EN ISO 9001 oder das KTQ-Siegel (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen), ist das ein gutes Zeichen. Ist ein bestimmter Eingriff geplant – wie etwa das Einsetzen einer neuen Herzklappe –, sollte gründlich recherchiert werden, wie sich die Klinik auf dem Gebiet schlägt. 

Quelle: Statistische Bundesamt, 2014

Wille zur Innovation

Neue Technologien und OP-Verfahren zum Beispiel sind für Krankenhäuser zwar oft kostenintensiv, doch die besten Häuser im Land zeichnen sich eben durch ihre Innovationsbereitschaft aus. Das ergibt sich aus dem prominenten Ranking der Zeitschrift „Focus“. Speziell für Herzstationen können Krankenhäuser Zertifizierungen erwerben, die zumeist die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vergibt – etwa für die Brustschmerzambulanz, für Zen-tren für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) oder Abteilungen für Herzklappenerkrankungen. Gerade in der Herzchirurgie mit ihren langwierigen und komplexen Eingriffen spielt Qualität und Expertise eine große Rolle,  und die moderne Medizintechnik ist in der Lage die spätere Lebensqualität erhöhen.

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