Telemonitoring

Auf digitale Unterstützung setzen

Von Jens Bartels · 2022

Der Nutzen telemedizinischer Anwendungen lässt sich in ganz unterschiedliche Verfahren zu ärztlicher Diagnostik und Therapie einbinden. Ein gutes Beispiel dafür liefern Telemonitoringsysteme von Herzpatienten. Auch Wearables wie etwa Smartwatches helfen zunehmend bei der Überwachung der Herzgesundheit.

Pulsmessung mit einer Smartwatch
Mit Smartwatches lässt sich heute auch die Herzgesundheit im Blick behalten. Foto: iStock / DragonImages

Eine bestmögliche Gesundheitsversorgung in der Stadt und auf dem Land ist der Wunsch vieler Menschen. Um diesen Wunsch zu erfüllen, rücken zunehmend telemedizinische Anwendungen in den Vordergrund. Sie bieten etwa in den stark personalintensiven Feldern der Intensivmedizin und Infektiologie ein enormes Potenzial für die Patientenversorgung. Dies zeigen Ergebnisse der europaweit größten telemedizinischen Studie unter Leitung der Universitätskliniken Aachen und Münster mit insgesamt 17 weiteren angebundenen Krankenhäusern im ländlichen Raum. Das Fazit der Studie: Telemedizinische Visiten bieten einen Fortschritt für die Behandlungsqualität und schaffen einen Mehrwert für schwerkranke Patienten.

Digitale Anwendungen nutzen

Welche Chancen telemedizinische Anwendungen in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung des Gesundheitswesens eröffnen, zeigen auch die innovativen Möglichkeiten bei der Versorgung von Herzpatienten. So unterstützen Telemonitoring-Lösungen etwa gezielt Menschen, die an chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz leiden. Sie bekommen ein Set mit telemedizinischen mobilen Geräten. Dieses Set ermöglicht es Erkrankten, zu Hause eigenständig ihre Vitalparameter zu messen. Die täglich so erhobenen Werte – also Blutdruck und Körpergewicht – werden ebenso wie die wöchentlich erhobenen Werte des Mehrkanal-EKG-Systems über eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone und von dort via Mobilfunk an das zuständige Herzzentrum gesendet. Dort werden die Daten in der elektronischen Patientenakte dokumentiert und von Fachkräften im Rahmen einer Datenvisite überprüft. Zugleich reagieren die dortigen Experten frühzeitig, wenn Auffälligkeiten auftreten. Auch bleiben sie in engem Austausch mit dem behandelnden Hausarzt. Dadurch lässt sich auch die Zahl der stationären Klinikaufenthalte senken.

Für Telemonitoring Wearables tragen

Großes Potenzial zur Überwachung der Herzgesundheit versprechen auch die sogenannten Wearables wie etwa Smartwatches. Diese kleinen medizinischen Diagnosegeräte am Handgelenk ersetzen zwar nicht den Arztbesuch, leisten aber schon heute einen Beitrag zur Unterstützung von Herz-Kreislauf-Patienten.

Quellen:
UKM: Projekt TELnet@NRW: Telemedizinische Visiten steigern die Behandlungsqualität von Patientinnen und Patienten
Herzstiftung: Smartwatch für Herzpatienten

SCHON GEWUSST?

Telemedizin wird auch bei Zahnärzten praktiziert. Zumindest für die USA sieht die US-amerikanische Non-Profit-Organisation CareQuest Institute for Oral Health großes Potenzial. Möglich sind zum Beispiel Planungen von Zahnbehandlungen, Beratungen zur Mundhygiene sowie die Überwachung nach operativen Eingriffen. In den USA zeigte sich, dass Patienten nach Videosprechstunden häufiger auch persönliche Termine beim Zahnarzt wahrnehmen. Oft werden Behandlungen dort aufgrund der Kosten lange hinausgezögert.

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