Venenthrombose

Gefährliche Hindernisse in den Gefäßen

Von Tobias Lemser · 2018

Frau bandagiert ihr Bein mit Krampfadern bzw. Venenthrombose

Viel Bewegung, Übergewicht vermeiden, ausreichend Flüssigkeitszufuhr: allseits bekannte Tipps, die nicht nur für unser allgemeines Wohlbefinden, sondern auch zur Vorbeugung von Thrombose wichtig sind. Kommt es dennoch dazu, sollte man die Symptome kennen, um das Risiko für eine lebensbedrohliche Folgeerkrankung zu reduzieren.

Ob im Flugzeug auf einem Langstreckenflug nach Amerika oder im Auto einmal quer durch Deutschland: Stundenlanges Sitzen – die Beine eingepfercht auf engem Raum – ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch auf unsere Gefäße schlagen. Größte Gefahr: die Bildung eines Blutgerinnsels, das die Blutgefäße verstopft.

Risikofaktoren für Venenthrombose

In der Regel bilden sich Thrombosen in den tiefen Beinvenen, aber auch in den Beckenvenen. Hierfür unter anderem verantwortlich ist die vergleichsweise geringe Fließgeschwindigkeit des venösen Bluts – was sich insbesondere durch Bettlägerigkeit und Schwangerschaft auch noch verstärken kann. Wie eine im Frühjahr veröffentlichte taiwanesische Studie mit mehr als 420.000 Teilnehmern aufzeigt, haben ebenso Menschen mit Krampfadern ein erhöhtes Risiko für eine venöse Thrombose. Demnach erkrankten Patienten, die wegen Krampfadern einen Arzt aufsuchten, in den folgenden acht Jahren mehr als fünfmal häufiger an einer tiefen Venenthrombose als Patienten ohne Krampfadern. Deutschlandweit wird jährlich bei rund 60.000 Menschen eine Venenthrombose diagnostiziert. Was viele unterschätzen: Nicht die Thrombose an sich ist gefährlich, sondern ihre teils weitreichenden Folgen. Denn wird ein Teil des Gerinnsels mit dem Blutstrom weggeschwemmt, kann es über das Herz in die Lunge geraten und dort die für die Atmung lebenswichtigen Adern verschließen. Die Folge: eine lebensbedrohliche Lungenembolie, die zunächst mit Atemnot einhergehen und in schweren Fällen zu einem Schockzustand und dann auch zum Tod führen kann.

Symptome und Therapie

Deshalb ist es wichtig, die Symptome einer venösen Thrombose zu kennen, um deren mögliche Gefahren einzudämmen. Warnsignale sind Schwellungen am Fußknöchel und Unterschenkel, verbunden mit einem Spannungsgefühl. Ebenso sollte man Blaufärbungen der Haut sowie schmerzende Waden und eine Überwärmung des geschwollenen Beins ernst nehmen und medizinisch abklären lassen. Und was kann in so einem Fall therapeutisch getan werden? Fakt ist: Bei einer akuten Thrombose ist laut Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Angiologie die Gabe von Blutverdünnern ein Muss. Diese sollten je nach Schweregrad zwischen sechs und zwölf Monaten eingenommen werden. Ist eine Beckenvene vollständig verschlossen, ist immer häufiger die invasive Therapie das Mittel der Wahl. Hierbei wird per Katheter der Pfropfen entfernt und anschließend ein Stent platziert. Nicht zu vergessen das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Ziel ist es, damit Druck auf die Venen zu erzeugen und so die Gefahr für eine erneute Thrombose zu mindern.

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