Digitalisierung im Gesundheitswesen

Mit Dr. App und Silikonherz in die Zukunft

Von Tobias Lemser · 2017

Zeichnung eines menschlichen Herzens. Thema: Digitalisierung im Gesundheitswesen

Hightech ist im Gesundheitswesen längst kein Fremdwort mehr. Viel mehr: Dank Robotern, Apps oder neuester Software gibt es dauernd neue intelligente Helfer, die den Krankenhausalltag erheblich erleichtern. Und die Zukunft bleibt vielversprechend, wie die Forschung an einem innovativen Kunstherz aus dem 3D-Drucker beweist.

Wer heutzutage einen Blick in so manchen Operationssaal wirft, traut seinen Augen kaum: Statt eines Chirurgen, der sich über den narkotisierten Patienten beugt und operiert, bewegen sich die Arme eines mit 3D-Kamera und Operationsinstrumenten ausgestatteten Hightech-Roboters. Zwar hält der Chirurg per Monitor und Konsole alle Fäden in der Hand, durchgeführt wird die OP jedoch allein durch den Roboter. 

Digitalisierung: Kommunikation per App

Doch nicht nur im OP-Saal revolutionieren filigrane Technologien die Arbeitsabläufe. Immer mehr Krankenhäuser setzen auf Digitalisierung in all ihren Facetten. Stichwort: Medizin 4.0. In Anlehnung an die Industrie 4.0 optimiert sie Abläufe und Prozesse wie in großen produzierenden Unternehmen, was sowohl langfristig Kosten einspart als auch der Versorgungsqualität zugutekommt. Und nicht nur das: Patienten können sogar selbst verstärkt in die digitalisierten Abläufe eingreifen. Dank zunehmender Patienten-Arzt-Kommunikation per Smartphone lassen sich viele Angelegenheiten, für die vorher Anrufe oder Besuche in der Praxis nötig waren, komfortabel per App erledigen. So können nicht nur Messwerte per Klick versendet werden, auch haben Patienten jederzeit Medikationspläne parat. Zudem ist es möglich, mithilfe elektronischer Armbänder Vitalwerte der Patienten zu kontrollieren, um eventuelle Notfälle bereits im Vorfeld abzuwenden.

Quelle: Deloitte; Bitkom, 2017

Silikonherz aus dem 3D-Drucker

Was heute bereits erforscht wird, aber in der Umsetzung noch Zukunftsmusik ist, könnte künftig längst selbstverständlich sein: Beispiel Kunstherzen aus dem 3D-Drucker, die vor allem älteren Menschen helfen sollen, die kein Spenderherz mehr erhalten können. Geht es nach Forschern der ETH Zürich, könnten Kunstherzen schon in einigen Jahren die Herzmedizin revolutionieren. Das Besondere daran: Das aus Silikon hergestellte und 390 Gramm schwere Herz ist entgegen bereits existierender Kunstherzen etwa gleich groß wie das Original und besteht aus einer linken und rechten Herzkammer. Zudem ersetzt eine zusätzliche Kammer den menschlichen Muskel und übernimmt dessen Pumpfunktion. Auch wenn die Bewegungen des Silikonherzens dem menschlichen Herzen schon sehr nahe kommen, hat das Herz aus dem 3D-Drucker noch einen entscheidenden Nachteil: Es schlägt nur 3.000 Mal, was einer Lebensdauer von gerademal 30 bis 45 Minuten entspricht. Bleibt noch einiges an Forschungsarbeit, um die Reißfestigkeit des Materials und die Leistung entscheidend zu erhöhen.

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