Herzklappenerkrankung

Immer bessere Behandlungsmöglichkeiten

Von Mark Krüger · 2025

Undicht, verkalkt, verengt: Unbehandelt, können Herzklappenerkrankungen lebensbedrohlich sein. Eine stark verkalkte Aortenklappe muss ersetzt werden. Per OP oder Katheter? Das OP-Risiko ist heute nicht mehr das entscheidende Kriterium, und dank einer neuen Methode soll auch der Austausch des Klappenersatzes schonend stattfinden können.

Ein Mann fasst sich mit einer Hand an das Herz, in seiner anderen Hand hält er Pillen.
Foto: iStock / tonefotografia

Das menschliche Herz besitzt vier davon, und sie sorgen dafür, dass mit jedem Herzschlag die richtige Menge an Blut in eine und die richtige Richtung fließt: Die Rede ist von den Herzklappen. Am häufigsten treten krankhafte Veränderungen an der Aortenklappe, welche die linke Hauptkammer des Herzes mit der Hauptschlagader verbindet, auf. Ist die Öffnung der Aortenklappe verengt, spricht man von einer Aortenstenose, bei der der Herzmuskel leidet. Schließt die Aortenklappe nicht mehr richtig, was seltener vorkommt, handelt es sich um eine Aorteninsuffizienz, die zu einem Rückfluss des Blutes in die linke Herzkammer führt. 

Schonende Behandlungsoptionen bei einer herzklappenerkrankung

Seit den 1960er-Jahren können künstliche Herzklappen chirurgisch eingesetzt werden. Dabei wird die defekte Klappe am offenen Herz und unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine entfernt und eine Ersatzklappe fest eingenäht. In vielen Fällen ist das Risiko für eine solche Operation aber groß. Einen großen Fortschritt hat die sogenannte Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) mit sich gebracht. Sie wird gemäß aktueller Leitlinie hochbetagten Menschen mit erhöhtem OP-Risiko empfohlen, wobei die aktuelle DEDICATE-Studie erstmals belegt, dass auch bei Menschen mit mittlerem und sogar niedrigem Risiko die TAVI eine gute Wahl sein kann. Bei diesem Eingriff wird die neue klein gefaltete Aortenklappe, welche auf der Spitze eines Katheter-Schlauchs befestigt ist, minimalinvasiv über zum Beispiel die Leistengefäße bis zum Herz vorgeschoben und mittels einer Dehnung in der gewünschten Position befestigt. 

Vorausschauende OP-Technik 

Ob kathetertechnisch oder chirurgisch: Heutzutage werden immer häufiger biologische Klappen aus Rinder- oder Schweineherzbeutelgewebe eingesetzt, die nach 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden müssen. Damit dies später mittels Katheter klappt, wurde am Klinikum Karlsburg eine neue Methode entwickelt, welche hierfür die Voraussetzung schafft. Bei der Erst-OP wird dazu ein etwa vier mal vier Zentimeter großes Gewebestück, ein Cardio-Patch, an der neuen Aortenklappe implantiert. Es schafft den nötigen Raum für eine neue Prothese, die dann schonend über einen Katheter eingeführt und über die alte Herzklappe gestülpt werden kann.

Zahl zum Staunen

100.000 Aktionen führt jede Herzklappe bei einer Frequenz von 60 bis 70 Schlägen pro Minute aus.

Quelle: https://herzstiftung.de/infos-zuherzerkrankungen/herzklappen-erkrankung; letzter Zugriff: 25.11.2024

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