Erhöhter Blutdruck

Den stummen Killer im Visier

Von Lena Winther · 2025

Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland haben Bluthochdruck – aber etwa ein Drittel der Betroffenen weiß nichts davon. Verheerend, denn Hypertonie ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der häufigsten Todesursache in Deutschland. Selbst den Blutdruck im Blick zu haben ist wichtig, etwa mittels digitaler Helfer.

Eine Frau misst ihren Bluthochdruck am Arm
Quelle: iStock / eternalcreative

Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz, Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann schwerwiegende Folgen haben. Hypertonie, so der medizinische Fachbegriff, ist der wichtigste veränderbare Risikofaktor für Mortalität. „Die WHO bezeichnet Bluthochdruck als ‚stummen Killer‘. Das Bild mag drastisch erscheinen, hat aber einen wahren Kern. Die Erkrankung ist oft lange symptomlos, schlägt dann aber lebensbedrohlich zu“, erklärt Prof. Dr. Markus van der Giet, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. 

Frühe Intervention bei erhöhtem blutdruck

Eine frühzeitige Diagnose und Einleitung einer Therapie sind daher das A und O. Je nach persönlicher Risikokonstellation kann auch schon ein leicht erhöhter Blutdruck behandlungsbedürftig sein, so sehen es die neuen Hypertonie-Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) vor, die Ende August 2024 in London vorstellt wurden. Sie unterstreichen die Notwendigkeit einer frühen und strikteren Intervention.
„Die Erkrankung wird oft bagatellisiert. Ein unbehandelter Bluthochdruck ist letztlich gefährlicher als viele Krebsarten“, so der Experte. Verschiedene Maßnahmen können einer Hypertonie vorbeugen, etwa ein gesunder Lebensstil, Sport und möglichst wenig Stress. Auch wichtig sind regelmäßige Gesundheits-Checks, die ab 35 Jahren alle drei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. 

Hypertonie-Selbstmanagement 

Die Messung des Blutdrucks bieten auch die meisten Apotheken an. Fachleute empfehlen das Selbstmessen – und zwar in Form einer Ruhemessung morgens und abends über sieben Tage. Die Messdaten können heutzutage digital erfasst, ausgewertet, visualisiert und zum Beispiel als PDF an die Arztpraxis übermittelt werden – mithilfe von speziellen Blutdruck-Apps. Sie inkludieren teils das Monitoring anderer Parameter wie das Körpergewicht und halten motivierende Tipps für einen blutdruckgesunden Lebensstil parat. Menschen mit Hypertonie können die digitalen Helfer auch an Tabletteneinnahme und Blutdruckmessungen erinnern. Die Deutsche Hochdruckliga prüft inzwischen auch Blutdruck-Apps und vergibt hierfür Zertifikate. Aktuell sind vier Blutdruck-Apps mit dem Prüfsiegel „Geprüfter Digitaler Gesundheitshelfer“ versehen. 

ZAHL ZUM STAUNEN

76 Millionen Todesfälle weltweit könnten bis 2050 durch eine bessere Früherkennung und Versorgung vermieden werden.

Quelle: „Global report on hypertension: the race against a silent killer“, WHO, 2023

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